Von Amputation bis Rehabilitation beim Hund
Möglicherweise wissen Sie schon seit Längerem, dass eine Amputation auf Ihrem Liebling zukommt. Auch wenn dieses Wissen sehr belastend ist – Sie sind nicht auf sich allein gestellt. Ihr Behandlungsteam aus Tierarzt, Orthopädie-Techniker und Hundephysiotherapeut wird Sie unterstützen und für Ihre Fragen offen sein.
Gespräch mit dem Tierarzt
Vor der Amputation wird Ihnen der zuständige Arzt erklären, was bei der Operation geschieht. Bei diesen Gesprächen haben Sie die Gelegenheit, alles zu fragen, was Sie als wichtig erachten. Am besten machen Sie sich vor den Gesprächen Notizen, was Sie den Arzt fragen möchten, damit Sie nichts vergessen. Scheuen Sie sich nicht davor nachzufragen, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. Im Gegensatz zu einer geplanten Amputation ist bei einer schweren, durch einen Unfall verursachten Verletzung häufig eine schnelle Operation notwendig. In solchen Fällen finden Arztgespräche verständlicherweise erst nach der Amputation statt.
Was bedeutet Amputation und warum wird amputiert?
Als Amputation bezeichnet man die Durchtrennung eines Knochens im gesunden Gewebe oder eine Abtrennung eines Körperteils im Gelenk (Exartikulation).
Eine solche Amputation ist notwendig, wenn eine Heilung eines kranken Körperteils nicht zu erwarten und dadurch das Leben des Hundes gefährdet ist. Ursachen dafür können beispielsweise Tumore, Infektionen, Unfälle, Krebserkrankungen oder eine angeborene Fehlbildung der Gliedmassen sein.
In den genannten Fällen zeichnet sich meist schon längere Zeit ab, dass eine Amputation notwendig wird. Im Gegensatz dazu muss manchmal auch ganz unvorhergesehen amputiert werden, zum Beispiel wegen schwerer Verletzungen nach einem Unfall.
Prothesenversorgung
Nach der Amputation sollte Ihr Hund mit der optimalen Prothese versorgt werden. Welche Prothese für ihn infrage kommt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
Einfluss auf die Auswahl der geeigneten Prothese haben zum Beispiel das Alter, Rasse und Grösse, die Amputationshöhe, die Ansprüche an die Prothese beim alltäglichen Einsatz. Die Orthopädie-Technik von aniMotus berät Sie bezüglich all dieser Aspekte.
Die Prothese für Ihren Hund erfüllt viele unverzichtbare Funktionen: Sie stellt einen grossen Teil der Mobilität wieder her. Durch das Tragen der Prothese werden Haltungsschäden oder Gleichgewichtsstörungen vermieden, die aufgrund der fehlenden Gliedmasse entstehen können. Darüber hinaus verhindert das Tragen der Prothese, dass das erhaltene Bein überlastet und langfristig beeinträchtigt wird.
Wenn der Stumpf abgeheilt ist, beginnt die Versorgung mit der Prothese. Der Prothesenaufbau variiert von Hund zu Hund. Bei der Anprobe überprüft der Orthopädie-Techniker den Prothesenaufbau und passt die Prothese präzise an. Danach kann Ihr Hund die ersten Schritte mit seiner neuen Prothese machen.
Rehabilitation
Durch Bewegungsübungen wird verhindert, dass Muskeln und Gelenke steif werden. Ihr Hundephysiotherapeut zeigt Ihnen die Übungen und kontrolliert, ob Sie diese richtig durchführen. Er kann Sie beraten, welche Übungen zum jeweiligen Zeitpunkt die Richtigen sind.
Gehen in der Ebene
Mit der Prothese beginnt das eigentliche Gehtraining. Es geht um die Verbesserung des Gleichgewichts und der Koordination. Weiterhin werden die Muskeln gestärkt, da kräftige Muskeln eine wichtige Bedingung für eine stabile Körperhaltung während des Gehens sind.
Um Gehfehler bei allen Übungen zu vermeiden, erhalten Sie Hilfestellung durch Ihren Hundephysiotherapeut.
Wie pflege ich den Stumpf richtig?
Wie Sie den Stumpf Ihres Hundes richtig pflegen, zeigt Ihnen Ihr Hundphysiotherapeut. Damit die Haut nicht rau und schuppig wird, waschen Sie den Stumpf abends mit handwarmem Wasser und einer milden Seife. Anschliessend trocknen Sie die Haut gut ab oder tupfen sie sorgfältig trocken und cremen sie ein.
Sollten sich am Stumpf Hautfalten oder eingezogene Narben gebildet haben, müssen diese besonders intensiv gepflegt werden, um Infektionen zu verhindern. Lassen Sie sich diesbezüglich von Ihrem Therapeuten beraten. Achten Sie während der Stumpfpflege ausserdem auf Hautverletzungen, Druckstellen und Hautblasen. Sie müssen ärztlich behandelt werden. Regelmässiges Massieren und vorsichtiges Dehnen der Narbe ist ein weiterer wichtiger Baustein der Stumpfpflege.